„Restaurierung ist die Kunst, Dinge unter Wahrung ihrer Substanz in gebrauchsfähigem Zustand 
zu erhalten. "

Die Grenze zwischen  Reparatur und Restaurierung ist fließend. In meiner Werkstatt geschieht beides. Ich mache Standardreparaturen wie auch aufwändige Restaurierungen. In meiner Werkstatt werden Restaurierungen von Instrumenten meist im Zuge von Um- oder Rückbauten vorgenommen.

Ein Instrument zu reparieren bedeutet, es wieder gebrauchsfähig zu machen. Dazu werden z.B. die Montur erneuert, beschädigte Stellen, Risse, offen Fugen geleimt und gesichert. Es wird der sogenannte „spielbare Zustand“ wieder hergestellt.

Ein Instrument zu restaurieren ist jedoch eine Wissenschaft für sich. Hier geht es darum, das Original und die damit verbundenen Werte zu erhalten. Dazu gehören Kenntnisse der geschichtlichen Hintergründe ebenso wie das Wissen um Materialkunde alter und neuester Zeiten.
Während sich das Reparieren fast bei jedem Instrument lohnt, das mit Erinnerungen gefüllt ist, stellt sich vor einer aufwändigen Restaurierung nicht nur die Frage nach dem ideellen sondern vor allem nach dem materiellen Wert eines Instruments.

Meist werden Restaurierungen im strengen Sinne (=Konservierungen) für Instrumente, die einen Gebrauchsgegenstand darstellen, nicht in Betracht kommen. Man gerät hier in einen Gewissenskonflikt: Soll man das Instrument reparieren (im allgemeinen Sprachgebrauch „restaurieren“) oder im Sinne einer bestmöglichen Erhaltung des momentanen Zustands „konservieren“. Häufig wird die Entscheidung auf eine sehr aufwändige Reparatur fallen, die schon nahe an Restauration grenzt.

 

Dieser Spannungsbogen ist eine heikles Thema – es kann nicht allgemein abgehandelt werden sondern muss von Objekt zu Objekt einzeln betrachtet werden.

 

Schematischer Ablauf einer Restaurierung

Restaurierung setzt sich heute allgemein zusammen aus

  • Befundung der vorhandenen Substanz
  • Erarbeiten eines Konzepts über Vorgehensweise, Zielvorstellung
    und Methodik
  • Reinigung und
  • Sicherung (Konservierung im eigentlichen Sinne)
  • Präsentation der Substanz im Kontext der Fehlstellen und der
    sonstigen Umgebung eines Werkes
  • sowie der umfassenden Dokumentation des Restaurierungsprozesses

Ziel: Möglichst minimale Eingriffe in die vorhandene Substanz. Profis arbeiten
üblicherweise so, dass der Eingriff so gut dokumentiert und ausgeführt ist,
dass er rückgängig gemacht werden kann.

Die Restaurierung dokumentiert den Zustand aber auch den Alterungsprozess
eines Objekts und muss insofern von der Rekonstruktion und der Renovierung
unterschieden werden. Die Übergänge sind aber gerade bei Gebrauchsgegenständen fließend.